Ein Fokus auf Jugendkultur in Herrenberg – Umsetzung erster Maßnahmen ab Sommer

Veröffentlicht am: May 5, 2021

Gut 200 kulturelle Vereine und Organisationen, Kulturschaffende sowie private und städtische Einrichtungen prägen das kulturelle Leben in Herrenberg. Eine neue Kulturkonzeption soll hierfür künftig als Grundlage dienen und die Herrenberger Kulturlandschaft über die Stadtgrenzen hinaus bekannter machen. Im Oktober letzten Jahres startete hierzu der Beteiligungsprozess unter dem Motto: „Kultur für alle und von allen“. Seither fanden vier Online-Workshops mit den Bürgerinnen und Bürgern, Kulturschaffenden, Jugendlichen und dem Gemeinderat statt.

Ein Fokus im Abschlussworkshop lag auf dem Thema Jugendliche und Jugendkultur. Hierbei ging es vor allem um geeignete Jugendkulturorte, in denen sich die junge Zielgruppe kreativ ausleben und aufhalten kann.

Konkret fordert die Jugend-Projektgruppe, die durch den Stadtjugendring begleitet wird, als Ergänzung zum Jugendhaus weitere offene Jugendkulturorte in der Innenstadt einzurichten, damit auf die unterschiedlichen Interessen der Jugendlichen besser eingegangen werden kann. Zudem sehen sie – genauso wie die übrigen Teilnehmenden des Beteiligungsprozesses – eine Kulturmanagerin oder einen -manager in Herrenberg als Notwendigkeit an, die oder der für junge Kulturschaffende und Jugendkulturorte als Ansprechperson zur Verfügung steht, diese vernetzt, bei Förderanträgen unterstützt und Jugendliche bei der Planung und Umsetzung von städtischen Kulturveranstaltungen stärker mit einbezieht.

Übrigens: Die jugendliche Projektgruppe gründete sich nach dem ersten Jugendbeteiligungsworkshop zur Kulturkonzeption. Neben Jugendlichen und jungen Erwachsenen engagieren sich hier Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen und Vereinen praktizierender Jugendkulturarbeit, wie dem Jugendhaus e.V., dem Evangelischen Jugendwerk und dem Islamischen Kulturzentrum VIKZ. „Als Akteure, die kulturelle Bildung ermöglichen und im engen Austausch mit Jugendlichen stehen, bringen diese eine besondere Expertise mit ein“, sagt Michael Wolfschläger vom Stadtjugendring.

Interesse mitzumachen?

Auch nach dem Abschluss der Kulturkonzeption setzt sich die Jugend-Projektgruppe für die Umsetzung ihrer Ziele ein. Interessierte können gerne dazu stoßen und sich bei Michael Wolfschläger melden: Telefon 0159 02201900 (gerne auch per WhatsApp), E-Mail an michael.wolfschlaeger@sjr-hbg.de.

Am Ende des Abschlussworkshops zur Kulturkonzeption haben die Teilnehmenden die Themen priorisiert. Im Handlungsfeld I liegt die Priorität auf der transparent gestalteten neuen Kulturförderrichtlinie. Im zweiten Handlungsfeld wird die Bündelung der Kommunikation in Form einer Kulturplattform als sehr wichtig angesehen. Im Handlungsfeld III wurde die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Jugendlichen am höchsten bewertet.

So geht es weiter

Im Juli 2021 soll die Kulturkonzeption samt Maßnahmenkatalog im Gemeinderat verabschiedet werden. Unmittelbar danach soll die Umsetzung erster Maßnahmen beginnen. Bis dahin wird die Verwaltung den Maßnahmenkatalog finalisieren und Themen aus dem Abschlussworkshop einarbeiten. „Unsere schwierige Aufgabe ist es jetzt, für den Beschluss im Gemeinderat all die guten Gedanken und Ansätze aus dem Beteiligungsprozess weiter zu konkretisieren, zu priorisieren und in solch eine Form zu bringen, die finanziell machbar und realisierbar ist“, erläutert OB Sprißler. „Leichter wäre es, wenn wir alle guten Ideen berücksichtigen könnten, aber das ist leider nicht möglich.“

Neue Förderrichtlinie

Als erste Maßnahme soll bis Ende dieses Jahres auf Grundlage der Kulturkonzeption die neue Kulturförderrichtlinie erarbeitet werden. „Die jetzige Satzung wurde zuletzt vor fast 20 Jahren aktualisiert und berücksichtigt hauptsächlich kulturelle Vereine“, erläutert Elsa Riebelmann, die als Mitarbeiterin beim Amt für Wirtschaftsförderung und Kultur das Projekt Kulturkonzeption verantwortet. „Sie wird der Vielfalt der Kulturlandschaft in Herrenberg nicht gerecht.“ Die neue Richtlinie soll das breite Spektrum der kulturellen Akteure und Angebote berücksichtigen und für die Arbeit der Stadtverwaltung und Kulturschaffenden als klare Orientierung dienen. Erste Bedarfe der Kulturschaffenden wurden bereits im Zuge des Beteiligungsprozesses für die Kulturkonzeption erhoben.

Mehr Infos online

Die detaillierten Ergebnisse des Abschlussworkshops sowie die Protokolle der anderen drei Workshops können abgerufen werden unter: www.herrenberg.de/kulturkonzeption

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