Erste Visionen zur Belebung der Altstadt beim Leerstandsspaziergang der Jugenddelegation

Veröffentlicht am: March 7, 2022

Mitten in der Faschingswoche begaben sich die Jugendlichen der Jugenddelegation auf Spurensuche. Am 3. März 2022 stand ein Spaziergang durch die Altstadt auf dem Programm. In rund 2 Stunden besichtigten die teilnehmenden Jugendlichen die historischen Gassen und assoziierten erste Ideen. Mit dieser Stadtbegehung bereiten sich die Jugendlichen auf den derzeit geplanten städtischen Beteiligungsprozess zur Wiederbelebung der Altstadt vor.

Parking Day statt Parkplatz

Das Wetter spielt der Jugenddelegation am Donnerstagmorgen in die Karten. Mit frisch belegten Brötchen, Brezeln und Kräutertee starten die teilnehmenden Jugendlichen in den sonnigen Morgen. Danach zieht es die Kleingruppe von der Geschäftsstelle des Stadtjugendrings in die historische Altstadt. Es steht keine feste Route an. „Auf dem Graben“ geht es los: Dort prangern die Buchstaben eines verlassenen Raumes. Was sich hinter „Milly&Monroe“ verbirgt, weiß in der Gruppe niemand. Stattdessen erzählen sie sich Geschichten aus den alten Räumlichkeiten von „La Dolce Vita“, das der Straße auf der gegenüberliegenden Seite so viel Leben eingehaucht hatte. Die breite Straße dient als städtischer Parkplatz und lädt kaum zum Verweilen ein. Hier könnte man so viel machen, zum Beispiel „einen kleinen Teil des Parkplatzes für einen zeitlich begrenzten Zeitraum zu einem Platz der Zusammenkunft umfunktionieren, an dem man, an Tischen und umgeben von Blumenkübeln, das schöne Wetter genießen kann“, träumt Caro.

Plätze zum Chillen fehlen innen wie außen

Es geht weiter in Richtung leerstehendes Gasthaus „Zur Rose“, das sich im letzten Jahr in ein Pop-Up-Chameleon Space verwandelt hatte. Inzwischen ist der Abriss beschlossen. Auch an diesem Ort könnten Sitzmöglichkeiten die geschäftige Atmosphäre aufwerten, sind sich die Spaziergänger*innen einig. Weiter geht’s in Richtung Klosterhof, links in die Badgasse, wo sich auf der rechten Straßenseite ein großer Leerstand auftut. Zum Glück einer der wenigen sichtbaren in dieser Straße. Das nächste Ziel ist der Vorplatz des Seeländer-Areals. Am schönsten sei hier der freigelegte Aischbach, die zahlreichen Fahrradständer und vielen Sitzbänke. „Wo Sitzmöglichkeiten angeboten werden, werden sie auch genutzt“, stellt Moritz auf der sonnigen Seeländer-Terrasse, mit Blick auf den belebten Vorplatz und die Altstadtkulisse, fest. Dann geht es weiter: zurück über die Seestraße, die Treppe hoch, in die Stuttgarter Straße. Trotz malerischer Fachwerkkulisse fallen auf dem Weg zum Marktplatz und in der Tübinger Straße auch hier einige Leerstände auf. Und es fehlen Plätze zum Chillen.

Beteiligungsprozess als generationenübergreifende Chance

Diese Gegebenheiten widersprechen dem großen Wunsch nach Jugendbegegnungsräumen in der Innenstadt. Schon seit einigen Jahren beschäftigt sich die Herrenberger Jugend mit diesem Anliegen, doch weiter gekommen sind sie damit nicht.  Die partizipative Erarbeitung eines städtischen Rahmenkonzepts für die Belebung der Altstadt ist eine neue Chance, um die Perspektive der Jugend in den Prozess einzubinden. Inwieweit in diesem Jahr neue Räume erschlossen werden können, wird sich noch zeigen. Die Jugenddelegation zumindest geht mit ersten Schritten voran.

Mach mit!

Die Jugenddelegation trifft sich ca. einmal im Monat. An der Mitarbeit interessierte Jugendliche können sich gerne hierzu bei Helene Schächtele vom Stadtjugendring per Telefon 0159 02235274 (gerne auch per WhatsApp) oder E-Mail (helene.schaechtele@sjr-hbg.de) anmelden.

Der Stadtjugendring Herrenberg e.V. setzt im Auftrag der Kommune die Kommunale Jugendbeteiligung um. Diese wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

Zum Jugend-Projekt: Jugenddelegation