Gemeinderat rückt die Jugend in den Mittelpunkt – Beschlussantrag der Verwaltung einstimmig angenommen

Veröffentlicht am: February 16, 2023

Nach rund 1,5 Jahre ist das Projekt „Jungsein in der Kommune“ abgeschlossen

Rund 70 Jugendliche, ehren- und hauptamtliche Jugendarbeiter*innen waren im Prozess beteiligt. Johannes Roller, Amtsleiter für Schule, Sport, Jugend und Soziale stellte zusammen mit Stefanie Hiesel, Geschäftsführerin Stadtjugendring Herrenberg, die Ergebnisse des Prozesses am 8.2.23 im Finanzausschuss vor. Prof. Dr. Thomas Meyer und Prof. Dr. Rainer Patjens der dhbw Stuttgart begleitete das Projekt wissenschaftlich und setzten die Ergebnisse in den aktuellen sozialwissenschaftlichen Diskurs. Prof. Dr. Patjens ging beim Finanzausschuss auf die Lebenssituation junger Menschen ein. Die bereits bestehende Anforderung und auch Überforderungen in diesem Lebensabschnitt seine durch die Pandemie zum einen sichtbar und zum anderen verstärkt geworden. Den Anschluss an die, sich schnell wandelnde, Lebenswelt nicht zu verlieren sei Aufgabe der Jugendarbeit, die laut SGB VIII an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden soll. Damit stünden Jugendarbeiter*innen vor der kontinuierlichen fachlichen Weiterentwicklung sowie Anpassung ihrer Arbeitsweise wie z.B. die Nutzung von Social Media zur Kommunikation und Begleitung junger Menschen.

Abgleich vorhandener Angebote

Das Projekt „Jungsein in der Kommune“ legt den Fokus auf die Bedarfserhebung. Die nächsten Schritte, wie der Abgleich vorhandener zielgruppenspezifischer Angebote mit bestehenden Angeboten der offenen Jugendarbeit, werden Aufgaben des Kommunalen Jugendreferats sein. Diese zentrale Koordinierungsstelle innerhalb der Verwaltung einzurichten, ist eine Erkenntnis aus der Bedarfserhebung. Weitere Handlungsempfehlungen aus dem Projekt sind die Einrichtung eines weiteren Jugendraums in der Kernstadt, die Weiterentwicklung und nachhaltige Verankerung von Jugendbeteiligung, die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements der Vereine, Verbände und Initiativen durch den Ausbau der dachverbandlichen Tätigkeit des Stadtjugendrings Herrenberg und die Weiterentwicklung der Praxisfelder der Kinder- und Jugendarbeit

Einstimmiger Beschluss von 5 Handlungsempfehlungen

Durch den einstimmigen Beschluss des Gemeinderats am Dienstag, 14. Februar wurde nun die Verwaltung beauftragt, Vorschläge zu den Handlungsempfehlungen zu erarbeiten und dem Gemeinderat wieder zur Beschlussfassung vorzulegen. Als eine Basis für ein zukünftiges, kommunales Jugendreferat in Herrenberg wurden bereits im diesjährigen Stellenplan 0,35 Stellenanteile geschaffen, so dass Laura Stephan, Leiterin der Abteilung Sozialen Dienste, nun nicht nur Vorschläge für die Handlungsempfehlungen erarbeiten, sondern dem Gemeinderat zukünftig einen Abgleich des Soll-Ist-Standes der Jugendarbeit in Herrenberg aufzeigen kann. Somit stützen sich der Gemeinderat und Fachkräfte in Diskussionen und Entscheidungen über die Schaffung eines Angebots nicht auf einzelne Eindrücke, sondern auf die kontinuierliche Erhebung. Durch die bedarfsorientierte Ausrichtung kann die Qualität und Vielfalt der Jugendarbeit in Herrenberg erhalten und gesteigert werden. So erhöht sich auch die Transparenz in Bezug der Entscheidungen, die von Gemeinderat und Verwaltung getroffen werden, für Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter, sowie für die Jugendlichen selbst.

Das „Projekt Jungsein in der Kommune“ wird gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg“.

Zum Projekt: Jungsein in der Kommune (PJuK)