Veröffentlicht am: June 15, 2023
Eine bunte Parade junger Menschen versammelte sich am 10. Juni am Herrenberger Bahnhof, um gemeinsam zum Marktplatz zu ziehen. Dort fand in diesem Jahr die zweite CSD-Kundgebung mit rund 200 Personen statt. Die Jugend-Projektgruppe des Stadtjugendrings setzte sich zum Ziel, die Rechte queerer Menschen auch in Herrenberg ins Rampenlicht zu stellen. Sie riefen zu Vielfalt und Toleranz im Herrenberger Miteinander auf. Diese Veranstaltung im Rahmen des Kulturfestivals Sommerfarben, ist ein Kooperationsprojekt von Stadtjugendring, Jugendhaus und dem Gleichstellungsbüro der Stadt Herrenberg.
Der zweite Herrenberger CSD sollte größer werden als im vorigen Jahr, das hatte sich das Organisationsteam fest vorgenommen. Am Bahnhofsvorplatz ging es los. Mehrheitlich junge Menschen waren der Einladung zum Herrenberger CSD gefolgt und kamen mit den Zügen aus allen Richtungen. Überall verstreut standen viele, insbesondere junge Menschen in originellen Farben, die Regenbogenfahnen um die Schultern geschwungen. Es herrschte eine gute Atmosphäre zwischen den Gästen, die gekommen sind, um sich für ihre Selbstbestimmung und gegen die Diskriminierung der LGBTQIA-Community einzusetzen. Für den Tag selbst hatte sich die Gruppe ein Awareness-Konzept ausgedacht, um der queeren Community einen sicheren Raum zu schaffen. Die Teilnehmenden der Parade liefen dann ausgelassen quer durch die Stadt zum Marktplatz, wo die Kundgebung stattfand.
Die Drag-Queen „Die Andere“, die schon 2022 für Unterhaltung auf dem Herrenberger Marktplatz sorgte, eröffnet die Kundgebung. Sie performte bei 28 Grad in extravaganten Kleidern, aktivierte die Projektgruppe des Stadtjugendrings mit dynamischen Fitnessübungen und holte sich eine kleine Gruppe von Freiwilligen auf die Tanzbühne. Herr Metzing, 1. Bürgermeister Herrenbergs, hieß die Menge willkommen und wurde bejubelt, als er berichtete, dass die Stadtverwaltung offiziell den Genderstern in der städtischen Kommunikation eingeführt hat. Im Anschluss zeigte er wortwörtlich Flagge und hisste die Pride Progress Flag am Marktplatz. Auf der Bühne ging es weiter mit Redebeiträgen der Projektgruppe über die Geschichte des CSDs und der Herrenberger Projektgruppe, die in diesem Jahr aus jungen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren besteht. Darauf folgt eine größere Drag Show im Duett: Queen Cherry Bliss und King Wolfgang Bäng aus Stuttgart sorgen für beste Unterhaltung und queere Bildungsarbeit. Letzte gibt es auch an den Ständen der Aids-Hilfe und der Projektgruppe, wo die Besucher*innen sich über queeres Leben und Beratungsangebote informieren können. Den krönenden Abschluss auf dem Marktplatz übernimmt DJ Elly, die tanzbare Beats auflegt. Sie heizt die Gäste auf, die sich zum Ende der Kundgebung ins Jugendhaus begeben. Im Jugendhaus schließt sich eine zweistündige Drag-Show und eine Afterparty an. Ausgelassen feiert die Projektgruppe sich selbst und die Community. Sie tanzen mit ihren Besucher*innen bis in die Nacht.
“Die Performance von Cherry Bliss und Wolfgang Bäng hat die Bedeutung des CSD für jeden deutlich gemacht und zeigte, wie wichtig Aufklärung, vor allem für Jugendliche, ist. Dabei haben die beiden ihren Humor nicht verloren. Ich freue mich schon, sie nächstes Jahr wieder zu sehen!” sagt Yari Krauß vom Organisationsteam.
Der Christopher-Street-Day Herrenberg wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“